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Mietstufen in Brandenburg

Mit dem Problem (zu) hoher Mieten sehen sich in Brandenburg immer mehr Haushalte konfrontiert. Die Kosten für Wohnraum kennen nur eine Richtung: nach oben. Der rbb24 titelte im Dezember 2022: „Mieten in Brandenburg bundesweit am zweitstärksten gestiegen.“ In Zahlen: Die Mieten fallen im Vergleich zum Sommer 2021 um mehr als neun Prozent höher aus. Lediglich Mecklenburg-Vorpommern kommt auf einen Wert von über zehn Prozent. Umso wichtiger wird auch in Brandenburg das Thema Wohngeld. Ein Aspekt sind die Mietstufen, die wir auf dieser Seite für alle Städte und Gemeinden des Bundeslandes auflisten.

Mietstufen in Brandenburg

Im Folgenden finden Sie die Mietstufen in Brandenburg. Hierbei handelt es sich um 2 Tabellen, die folgendermaßen aufgebaut sind:

Die Tabellenwerte basieren auf den Mietstufen, die ab dem 01.01.2023 bis 2024 gelten. Sofern sich Änderungen zur vorherigen Mietstufe aus 2020 bis 2022 ergeben haben, sind diese farblich gekennzeichnet. Wurde die Mietstufe angehoben, so ist die Zahl in grün markiert. Bei einer Absenkung ist sie in rot hinterlegt.

Mietstufen der Gemeinden in Brandenburg

Gemeindeab 20232020-2022
Ahrensfelde23
Angermünde22
Bad Belzig22
Bad Freienwalde (Oder)11
Beelitz23
Bernau bei Berlin33
Blankenfelde-Mahlow44
Brandenburg a. d. Havel22
Brieselang45
Cottbus22
Dallgow-Döberitz52
Eberswalde33
Eisenhüttenstadt23
Erkner43
Falkensee44
Finsterwalde22
Forst (Lausitz)11
Frankfurt (Oder)22
Fredersdorf-Vogelsdorf44
Fürstenwalde/Spree22
Glienicke/Nordbahn65
Guben12
Hennigsdorf33
Hohen Neuendorf44
Hoppegarten55
Jüterbog11
Kleinmachnow54
Kloster Lehnin32
Königs Wusterhausen33
Lauchhammer12
Luckenwalde22
Ludwigsfelde33
Lübben/Spreewald22
Lübbenau/Spreewald11
Michendorf55
Mühlenbecker Land34
Nauen33
Neuenhagen bei Berlin34
Neuruppin22
Oberkrämer33
Oranienburg33
Panketal44
Perleberg11
Petershagen/Eggersdorf33
Potsdam, Stadt44
Prenzlau22
Pritzwalk11
Rangsdorf33
Rathenow12
Rüdersdorf bei Berlin22
Schönefeld43
Schöneiche bei Berlin43
Schorfheide22
Schwedt/Oder22
Schwielowsee44
Senftenberg22
Spremberg22
Stahnsdorf44
Strausberg22
Teltow, Stadt44
Templin22
Velten32
Wandlitz43
Werder (Havel)43
Wildau44
Wittenberge11
Wittstock/Dosse11
Zehdenick11
Zeuthen33
Zossen22

Mietstufen der Kreise in Brandenburg

Kreisab 20232020-2022ohne die Städte / Gemeinden
Barnim22Ahrensfelde-Blumberg, Bernau bei Berlin, Eberswalde, Panketal, Wandlitz
Dahme-Spreewald22Königs Wusterhausen, Lübben/Spreewald, Schönefeld, Zeuthen
Elbe-Elster11Finsterwalde
Havelland22Brieselang, Falkensee, Nauen, Rathenow
Märkisch-Oderland11Bad Freienwalde (Oder), Fredersdorf-Vogelsdorf, Hoppegarten, Neuenhagen bei Berlin, Petershagen/Eggersdorf, Rüdersdorf bei Berlin, Strausberg
Oberhavel12Glienicke/Nordbahn, Hennigsdorf, Hohen Neuendorf, Mühlenbecker Land, Oberkrämer, Oranienburg, Velten, Zehdenick
Oberspreewald-Lausitz11Lauchhammer, Lübbenau/Spreewald, Senftenberg
Oder-Spree32Eisenhüttenstadt, Erkner, Fürstenwalde/Spree, Schöneiche bei Berlin
Ostprignitz-Ruppin11Neuruppin, Wittstock/Dosse
Potsdam-Mittelmark22Beelitz, Belzig, Kleinmachnow, Kloster Lehnin, Michendorf, Stahnsdorf, Teltow, Werder (Havel)
Prignitz11Perleberg, Pritzwalk, Wittenberge
Spree-Neiße11Forst (Lausitz), Guben, Spremberg
Teltow-Fläming12Blankenfelde-Mahlow, Jüterbog, Luckenwalde, Ludwigsfelde, Zossen
Uckermark11Angermünde, Prenzlau, Schwedt/Oder, Templin

Potsdam hat die höchsten Mieten

Die günstigste Mietstufe wird mit 1 bewertet, die teuerste mit 7. Die Hauptstadt des 2,5 Millionen Einwohner zählenden Bundeslandes, Potsdam, wird seit 2020 mit 4 eingestuft. Damit bewegt sich Potsdam im guten Mittelfeld. Eine höhere Stufe, die auf teurere Mieten hindeutet, haben zum Beispiel Michendorf (5), Kleinmachnow (5) und Glienicke/Nordbahn (6).

Über 16 Euro je Quadratmeter

Potsdam zählt trotzdem zu den teuersten Städten in Brandenburg, zumindest mit Blick auf die Mietkosten. Mietpreise.info hat für das Jahr 2022 einen Durchschnittspreis je Quadratmeter von 16,09 Euro ermittelt. Teltow liegt mit einem Quadratmeterpreis von 16,04 Euro nur knapp dahinter, gefolgt von Altlandsberg mit 15,76 Euro. Im Vergleich dazu sind die Mieten in Groß Schacksdorf-Simmersdorf mit 3,79 Euro je Quadratmeter, Jänschwalde mit 4,22 Euro und Plessa mit 4,32 Euro eher günstig. Zu beachten: In Potsdam wird die durchschnittliche Wohnungsgröße mit 95,37 Quadratmetern angegeben, in Plessa nur mit 57,43 Quadratmetern.

Höhere Preise für kleinere Wohnungen

Für das gesamte Bundesland Brandenburg ergibt sich laut miet-check.de ein Mietpreis für 2022 von 7,19 Euro je Quadratmeter. Etwas differenzierter – nach Wohnungsgröße – sind die Daten von Immowelt. Wie in den übrigen Bundesländern zeigt sich, dass kleine Wohnungen mit bis zu 40 Quadratmetern verhältnismäßig teuer sind. Sie kosten in Brandenburg im Schnitt 7,50 Euro je Quadratmeter. Größere Wohnungen bis 80 Quadratmeter kommen auf einen Mittelwert von 6,90 Euro und große Wohnungen mit bis zu 120 Quadratmeter auf 9,40 Euro.

Über 22.000 Haushalte beziehen Wohngeld

Die Auswirkungen steigender Mieten machen sich längst auch in den Zahlen zum Wohngeld in Brandenburg bemerkbar. Für das Jahr 2021 nennt die Statistik eine Zahl von 22.450 Haushalten mit Wohngeldanspruch. Reine Wohngeldhaushalte, in denen alle Haushaltsmitglieder einen Anspruch auf die finanzielle Hilfe haben, bilden mit 98 Prozent den Löwenanteil. Zwei Prozent zählen zu den sogenannten wohngeldrechtlichen Teilhaushalten, weil nur einzelne Personen wohngeldberechtigt sind.

Senioren besonders oft betroffen

Die Statistik verrät auch, in welchen Personengruppen das Einkommen überdurchschnittlich oft nicht ausreicht, um neben den Lebenshaltungskosten auch die Miete bezahlen zu können. Betroffen sind vor allem Senioren. 62 Prozent der Rentner(innen) und Pensionär(innen) sind in Brandenburg auf Wohngeld angewiesen. Das ist ein beachtlich hoher Anteil – noch höher als in Berlin mit 56 Prozent. Bezogen auf die Personenzahl sind Single-Haushalte besonders oft in der Brandenburger Wohngeldstatistik zu finden: Ihre Quote beträgt 68 Prozent.

Wohngeldreform

Diese Daten werden im Jahr 2023 sprunghaft steigen. Mit der Wohngeldreform hin zum Wohngeld Plus sollen spürbar mehr Haushalte unterstützt werden. Das setzt allerdings voraus, dass Betroffene auch tatsächlich Gebrauch vom Wohngeld machen. Viele kennen diese Leistung von Bund und Ländern entweder gar nicht oder wissen nicht, dass sie einen Wohngeldanspruch haben.

Erste Informationen bietet der Wohngeldrechner

Hier hilft unser Wohngeldrechner. Mit diesem sehr einfach zu bedienenden Tool kann sich jeder Gewissheit verschaffen, ob ein Anspruch auf Wohngeld besteht. Hier geht es immerhin um durchschnittlich 370 Euro (ab 2023) pro Monat. Um zu prüfen, ob man wohngeldberechtigt ist, reichen ein paar Daten: der Wohnort, die Brutto-Kaltmiete sowie das Brutto-Einkommen aller Haushaltsmitglieder. Da für den Wohngeldantrag eine Reihe von Unterlagen erforderlich ist, sollte man die nötigen Papiere gleich in einem Ordner sammeln. Dann hat man alles zur Hand und spart sich das Suchen.

Wohngeld beantragen

Der zweite Schritt, nachdem man den Wohngeldrechner mit Daten gefüttert hat: Im Falle eines Anspruchs umgehend einen Antrag stellen. Durch die Wohngeldreform steigt die Zahl der Anträge und damit auch die Bearbeitungszeit. Hier gilt: Der frühe Vogel fängt den Wurm. Idealerweise kümmert sich man direkt um einen Termin, um vor Ort in der zuständigen Behörde alles zu klären – auch, ob der Antrag nur auf Papier oder gegebenenfalls auch online gestellt werden kann.

Gerade in Zeiten, da alles teurer wird und die finanzielle Lage vieler Haushalte auch in Brandenburg als prekär bezeichnet werden muss, ist das Wohngeld ein wichtiger Baustein des sozialen Netzes. Viele nehmen es nicht in Anspruch, obwohl sie berechtigt wären – und verschenken damit viel Geld.