Auszahlung des Wohngeldes
Sind alle Ansprüche für den Bezug von Wohngeld erfüllt und der Antrag erfolgt, geht es an die Auszahlung des Wohngeldes. Diese erfolgt regelmäßig auf das Konto des Antragstellers, kann aber auch auf Antrag direkt an den Vermieter gezahlt werden, falls es sich um einen Mietzuschuss handelt. Nachfolgend erhalten Sie detaillierte Informationen über die Auszahlung des Wohngeldes.
Inhaltsverzeichnis
Monatliche Vorauszahlung
Die monatlichen Zahlungen werden im Voraus auf das Girokonto des Antragstellers gezahlt. Da die Wohnungsmiete in der Regel ebenfalls im Voraus gezahlt wird, muss das Geld demnach rechtzeitig zum Monatsanfang zur Verfügung stellen. Die Wohngeldzahlungen können auch auf Konten Dritter, wie bspw. Vermieter gezahlt werden, aber nur, wenn dies im Antrag schriftlich festgehalten wurde.
Beispiel: Das Wohngeld für Juni wird spätestens am 01. Juni auf das Konto des Antragstellers eingezahlt.
Rückwirkende Zahlung begrenzt möglich
Wurde Wohngeld beantragt, wird es auch rückwirkend, aber nur bis zum 01. des Antragsmonats gezahlt. Für mehrere Monate rückwirkend Wohngeld zu erhalten ist in der Regel nicht möglich.
Beispiel: Ein Antragsteller hat den Antrag auf Wohngeld am 20.03. eingereicht. Der Antrag wird bewilligt und das Wohngeld wird ihm mit rückwirkender Gültigkeit zum 01.03. ausgezahlt.
In wenigen Ausnahmefällen ist eine rückwirkende Zahlung des Wohngeldes möglich, die über den Antragsmonat hinausgeht. Dies ist bspw. der Fall, wenn zuvor ein Antrag auf Bürgergeld gestellt und deshalb kein Wohngeld beantragt wurde, der Antrag auf Bürgergeld aber abgelehnt wurde. Detaillierte Informationen dazu im Artikel unter Wohngeld beantragen.
Änderungen in der Höhe der Auszahlung
Wohngeldzahlungen können innerhalb des Bewilligungszeitraums durch einen erneuten Antrag erhöht oder verringert werden. Erhöhungen würden sich in folgenden Fällen ergeben:
- Wenn sich die Anzahl der Familienmitglieder im Haushalt erhöht (Geburt eines Kindes oder Einzug eines Familienmitglieds)
- Steigerung der Mietkosten um mehr als 15%
- Verringerung des Gesamteinkommens um mehr als 15%
Verringerungen des Wohngeldes ergeben sich bei gegenteiligem Sachverhalt der aufgeführten Gründe, also bspw. Verlust eines Haushaltsmitglieds, Senkung der Mietkosten oder Verringerung des Gesamteinkommens.
Was passiert, wenn Änderungen nicht gemeldet werden?
Jeder Wohngeldbezieher hat die Pflicht, bezugsrelevante Änderungen seiner Lebensverhältnisse rechtzeitig bei seiner für ihn zuständigen Wohngeldstelle anzuzeigen. Sollte bei einer Überprüfung eine nicht angezeigte Änderung nachgewiesen werden können, die einen nicht angemessenen Vorteil für ihn bedeutet, so muss dieser mit Sanktionen, bzw. einer Einstellung der Zahlungen rechnen. Zu diesen Änderungen zählen vor allem neue Wohnkosten oder eine veränderte Anzahl der Familienmitglieder. Bei Unsicherheiten können Ihnen die Sachbearbeiter der Wohngeldstellen beim Wohngeldantrag Hilfestellung leisten, da auch sie verpflichtet sind ihnen Auskünfte auf wohngeldrelevante Fragen zu erteilen.
Kann Wohngeld gepfändet werden?
Obwohl es sich beim Wohngeld um eine zweckbestimmte Sozialleistung handelt, die naturgemäß nicht pfändbar ist, gibt es Ausnahmefälle, in denen das Wohngeld auch gepfändet werden kann. Diese Regelung ergibt sich aus § 54 Abs. 3 Nr. 2a SGB I – dort heißt es, dass Wohngeld nur dann bei einer Pfändung herangezogen werden kann, wenn Rückstände aus Miete (§ 9 WoGG) oder Belastung (§ 10 WoGG) für eine Wohnimmobilie ursächlich für die Pfändung sind. Zu beachten sind allerdings auch hier die Pfändungsfreibeträge sowie die Regelungen durch das Pfändungsschutzkonto, sog. P-Konto.
Allgemeine Informationen zum Pfändungsschutz mittels P-Konto finden Sie auf hartziv.org unter Pfändungsschutzkonto. Eine detaillierte Auflistung der aktuelle Pfändungsfreibeträge ist in der Pfändungstabelle zu finden.
Das Wichtigste kurz zusammengefasst
Wann wird das Wohngeld immer ausgezahlt?
Das Wohngeld wird immer monatlich im Voraus an den Antragsteller überwiesen. So ist bspw. das Wohngeld für den Monat August spätestens am 01. August auf dem Konto. Eine rückwirkende Auszahlung für den Ersten des Antragsmonats ist ebenfalls möglich.
Wie lange wird das Wohngeld gezahlt?
Grundsätzlich wird Wohngeld für 12 Monate gezahlt. Ist eine Änderung der Grundlage absehbar, bspw. Änderungen der Mietkosten oder des Einkommens um mehr als 15 %, wird ggfs. für einen kürzeren Zeitraum gezahlt. Treten diese Änderungen im laufenden Bezug auf, hat dies Anpassungen der Auszahlungshöhe zur Folge, was einen neuen Antrag erfordert.
Wird das Wohngeld an den Vermieter gezahlt?
In der Regel wird das Wohngeld an den Antragsteller gezahlt, also den Mieter oder im Falle eines Lastenzuschusses an den Eigentümer. Soll das Wohngeld direkt an den Vermieter gezahlt werden, muss dies bereits im Wohngeldantrag schriftlich festgehalten werden.