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Wohngeld berechnen – Grundlagen

Die Wohngeldberechnung basiert auf Formeln, die im Wohngeldgesetz zu finden sind. Ausschlaggebend für die Berechnung des Wohngeldes sind jedoch die Anzahl der Haushaltsmitglieder, die Höhe der monatlichen Miete oder Belastung sowie das Gesamteinkommen des Wohngeld Haushaltes. Mit diesen Werten lässt sich eine Wohngeld Berechnung individuell durchführen.

Wie wird das Wohngeld berechnet?

Das Wohngeldgesetz sieht vor, dass bei der Wohngeldberechnung im Einzelfall drei Faktoren ausschlaggebend sind:

  1. das Einkommen
  2. die Anzahl der Familienmitglieder
  3. die Höhe der Miete oder der Belastung

Formel zur Wohngeldberechnung

Aus diesen drei Faktoren ermittelt die Wohngeldstelle die Höhe des Zuschusses zu den Wohnkosten anhand der geltenden Formel des § 19 WoGG:

1,15 · (M – (a + b · M + c · Y) ·Y) Euro

Klingt kompliziert? Ihren Anspruch auf Wohngeld können Sie direkt mit unserem Wohngeldrechner berechnen.

Kein Unterschied zwischen Lasten- und Mietzuschuss

Bei der Wohngeldberechnung wird nicht zwischen Mieter und Eigentümer unterschieden. Es zählt nur, dass prinzipiell alle einkommensschwachen Bürger Anspruch auf Wohngeld haben.

Nur bei der Bezeichnung des Wohngeldes macht der Gesetzgeber den Unterschied kenntlich zwischen Mietern die Wohngeld als Mietzuschuss bekommen und Eigentümern, die Wohngeld als Lastenzuschuss erhalten.

Einkommen berechnen für Wohngeld

Die Berechnung des Einkommens als Grundlage für den Wohngeldanspruch erfolgt nach bestimmten gesetzlichen Vorgaben. Da diese Vorgaben für den Bürger nicht immer verständlich formuliert sind, sollen hier die wichtigsten Kriterien dargestellt werden, nach denen die Wohngeldstelle das Einkommen der Antragsteller berechnet.

Das Einkommen nach dem Wohngeldgesetz (WoGG)

Das Einkommen im Sinne des Wohngeldgesetzes unterscheidet sich bei der Wohngeldberechnung vom normalen Brutto- oder Nettoeinkommen, da hier andere Berechnungsmaßstäbe angelegt werden, um den Förderanspruch jedes Antragstellers individuell besser berücksichtigen zu können.

Das Wohngeldgesetz bestimmt das Einkommen als alle steuerpflichtigen Einkünfte im Sinne des Einkommenssteuergesetzes zuzüglich gewisser steuerfreier Einnahmen oder Abzugsbeträge, die im Einzelnen festgelegt sind. Zudem sind alle steuerfreien Einnahmen bei der Wohngeldberechnung dem steuerpflichtigen Jahreseinkommen hinzuzurechnen.

Einkommen aus selbständiger oder nichtselbständiger Arbeit

Das Einkommen kann entweder aus den Einnahmen oder dem Gewinn bestehen. Einkünfte aus nichtselbständiger Arbeit, aus Vermietung und Verpachtung sowie sonstige Einkünfte nach § 22 EStG zählen als Einnahmen. Hierbei wird der Überschuss der Einnahmen abzüglich der Werbungskosten als Ausgangspunkt für die Ermittlung des Wohngelds genommen.

Als Gewinn zählen die Einkünfte aus selbständiger Arbeit, aus einem Gewerbetrieb und aus Land- und Forstwirtschaft. Vom Gewinn können die Betriebskosten für die Wohngeldberechnung abgezogen werden.

Abzugsfähige Kosten

Unter Werbungskosten fallen Ausgaben für die Mitgliedschaft in Berufsständen, Aufwendungen für Arbeitsmittel sowie erforderliche Mehrausgaben bei beruflich bedingter doppelter Haushaltsführung.

Ebenso wie die Werbungskosten können Kosten für Kinderbetreuung und die Aufwendungen des Arbeitnehmers zur Arbeitsstätte ab dem 21. Kilometer geltend gemacht werden.

Bei Löhnen und Gehältern kann der Antragsteller Pauschalbeträge von 1.000 Euro im Jahr als Werbungskosten absetzen, bei Einkünften aus Kapitalvermögen sind es durch den Sparer-Pauschbetrag 1.000 Euro (2.000 Euro bei Zusammenveranlagung).

Steuerpflichtige Altersrenten oder Witwenrenten können 102 Euro abgezogen werden. Müssen die Eltern aufgrund ihrer Berufstätigkeit ihre Kinder in Tagesbetreuungsstätte geben, so können sie die dadurch entstehenden Kosten in vollem Umfang abziehen.

Sonderregelungen für Familien

Für Familien, die Wohngeld beantragen möchten, gibt es besondere Regelungen. Entscheidend ist bei Haushalten mit mehreren Personen, dass bei einem Wohngeldantrag das Einkommen aller Familienmitglieder mit einbezogen wird – vorausgesetzt, sie erfüllen den Förderanspruch und leben dauerhaft in der selben Wohnung. Bei einer Familie gilt also als Einkommen die Summe der Jahreseinkommen aller Haushaltsmitglieder, abzüglich gewisser Freibeträge.

Hinweis: Ein bestehender Bezug von Kindergeld wird für die Berechnung nicht berücksichtigt und hat damit keinen Einfluss auf das Wohngeld.

Pauschalbeträge abziehbar

Grundsätzlich kann jeder Antragsteller 6 Prozent seines Jahreseinkommens als Pauschalbetrag absetzen. Darüber hinaus berücksichtigt der Gesetzgeber die Verteilung der Belastungen innerhalb einer Familie.

Je nachdem wie hoch die Belastungen eines Familienmitglieds bei Steuern, Krankenversicherung, Pflegeversicherung und Rente sind, kann die Familie dies bei ihrem Jahresgesamteinkommen zwischen 10 und 30 Prozent als Abzug pauschal geltend machen.

Auch vom Jahreseinkommen absetzbar sind monatliche Freibeträge in verschiedenen Fällen. So gibt es für jedes Kind vor Vollendung des 25. Lebensjahres einen Freibetrag von 50 Euro. Menschen mit einer Schwerbehinderung, die pflegebedürftig sind, können zwischen 100 und 125 Euro geltend machen.

Übrigens: Antragsteller können auch gesetzliche Verpflichtungen zum Unterhalt bis zu einer bestimmten Höhe absetzen.

Relevantes Jahreseinkommen

Als Jahreseinkommen gilt das Einkommen, das der Antragsteller zum Zeitpunkt des Antrags in den nächsten zwölf Monaten erwartet. Da das tatsächliche Einkommen erst nach einem Jahr feststeht, kann die Wohngeldstelle zur Berechnung die Einkünfte die letzten zwölf Monate als Grundlage nehmen.

Zu beachten ist dabei, dass die Bewilligung des Wohngelds für den Zeitraum von zwölf Monaten erfolgt, aber von den momentanen Voraussetzungen zum Zeitpunkt der Antragstellung abhängig ist. Sobald sich die Voraussetzungen ändern, muss die Wohngeldstelle das Wohngeld neu berechnen.

Beispiel: Zum Wohngeldberechtigten zieht ein Familienmitglied oder es wird ein Kind geboren (Elterngeld beantragen!).

Der Antragsteller seinerseits ist verpflichtet, alle Änderungen seiner Lebensverhältnisse, die das Wohngeld betreffen, an die Wohngeldstelle zu melden.

Einkommenshöchstgrenze für Wohngeld

Für das für Wohngeld relevante Einkommen gelten gewissen Höchstgrenzen, die abhängig sind von der Mietstufe und der Anzahl der Mitglieder im Haushalt. Übersteigt das Monatseinkommen die Einkommensgrenze, besteht kein Anspruch und der Wohngeldantrag wird abgelehnt.

Die Werte im folgenden Beispiel (ausgehend von Mietstufe I) beziehen sich nicht auf das tatsächliche Einkommen, sondern berücksichtigen den Abzug aller absetzbaren Kosten und Pauschalbeträge bei der Wohngeldberechnung.

Personen im Haushaltmonatliche Einkommensgrenze
11.372 EUR
21.854 EUR
32.316 EUR
43.132 EUR

Das Wichtigste kurz zusammengefasst

Wie viel Wohngeld steht mir zu?

Wie viel Wohngeld Ihnen zusteht ist vom Haushaltseinkommen, der Anzahl der Haushaltsmitglieder und der Höhe der Miete abhängig. Diese Faktoren werden in einer bestimmten Formel verwendet und ergeben das Ihnen zustehende Wohngeld.

Wie berechnet man das Wohngeld?

Ausschlaggebende Faktoren zur Berechnung des Wohngeldes sind das Einkommen, die Anzahl der Familienmitglieder und die Höhe der Miete oder Belastung. Die Berechnung anhand dieser Faktoren erfolgt nach gesetzlichen Vorgaben. Seit 2022 orientiert sich die Berechnung erstmals auch an der Entwicklung von Mieten und Einkommen, das Wohngeld soll so alle zwei Jahre automatisch angepasst werden.

Wo liegt die Einkommensgrenze beim Wohngeld?

Die monatliche Einkommensgrenze 2023 für den Bezug von Wohngeld liegt bei einem 1-Personen-Haushalt in Mietstufe I bei 1.373 Euro. Handelt es sich um einen 2-Personen-Haushalt derselben Mietstufe, liegt die Grenze bei 1.854 Euro. Die Grenzwerte steigen bei größerem Haushalt und anderer Mietstufe.